Kaufberatung Einparkhilfen
Technische Unterstützung für sicheres Parken mit dem Auto
Du bist mit deinem Auto in der Innenstadt unterwegs, auf den Straßen herrscht mal wieder dichtes Gedränge – typischer Feierabendverkehr. Kurz vor Ladenschluss noch einen Stellplatz zu ergattern, nach Möglichkeit sogar nur ein paar Meter vom Geschäft entfernt, das wäre ein echter Glückstreffer. Aber doch, da vorn tut sich eine Lücke auf und der Parkplatz dürfte gerade groß genug für dein Auto sein. Dank deiner Einparkhilfe rangierst du souverän in die Lücke und benötigst trotz des geringen Platzes nur wenige Züge, bis der Wagen steht. Wie solche Parkhilfen funktionieren und wie du das passende Modell findest, erfährst du in der folgenden Kaufberatung.
Inhaltsverzeichnis
> Wie funktionieren sensorische und optische Einparkhilfen?
> Modellunterschiede – welche Rückfahrwarner gibt es?
> Diese Details sind bei Rückfahrkameras und Parksensoren wichtig
> Die passenden Einparkassistenten für deinen Bedarf
> Fazit: Einparkhilfen nachrüsten und den Überblick bewahren
Wie funktionieren sensorische und optische Einparkhilfen?
Bei etlichen Neuwagen gehören Parkhilfen mittlerweile zum Standard, andere Kfz-Modelle kannst du in der Regel problemlos mit diesen technischen Hilfsmitteln für ein effizientes Einparken nachrüsten. Die Assistenzsysteme erfassen mithilfe spezieller Sensoren oder Linsen, wie weit du von einem Hindernis entfernt bist. Da das Sichtfeld durch die Heckscheibe meist etwas eingeschränkt ist und sich die Länge des Autos nach hinten schwerer einschätzen lässt, kommen Einparkhilfen in der Regel am Heck zum Einsatz. Sobald du mit dem Fahrzeug einem Hindernis zu nahe kommst, ertönt ein Warnsignal. Dadurch kannst du auch in kleine Parklücken sicherer und einfacher einparken.
Modellunterschiede – welche Rückfahrwarner gibt es?
Im Wesentlichen lassen sich technische Geräte, die dir das zielsichere Rangieren in Parklücken erleichtern, in zwei Kategorien einteilen: sensorische und optische, wobei du beide Varianten auch gut miteinander kombinieren kannst.
Parksensoren
Sensorische Parkhilfen ermitteln in der Regel mithilfe von Ultraschall oder Radar den Abstand zum nächsten Fahrzeug oder Hindernis, etwa zu einem Baum oder Straßenschild. Dazu sind Sensoren gleichmäßig verteilt so am Heck montiert, dass sie einen möglichst großen Bereich erfassen. Um dich vor einem drohenden Aufprall zu bewahren, ertönt ein Signal, das meist lauter wird oder in kürzeren Intervallen ertönt, je dichter du dem Gegenstand kommst. Damit es während der Fahrt keinen Fehlalarm gibt, wenn zum Beispiel ein Auto hinter dir zu dicht auffährt, sind die meisten Geräte an den Rückwärtsgang gekoppelt.
Rückfahrkameras
Die Alternative zu sensorischen Parkhilfen sind Rückfahrkameras, die den Raum hinter dem Fahrzeug mit einer Kamera filmen und die Bilder auf einem Monitor im Cockpit anzeigen. So siehst du, was sich hinter dem Wagen abspielt, und kannst dich orientieren. Häufig arbeiten optische Parkhilfen zusätzlich mit einem Ampelwarnsystem mit drei verschiedenen Farbbereichen, die auf dem Monitor angezeigt werden. Grün bedeutet, dass ausreichend Platz ist, bei Gelb wird es eng und bei Rot ist Bremsen angesagt.
Diese Details sind bei Rückfahrkameras und Parksensoren wichtig
Einfluss auf das Leistungsspektrum von Einparkhilfen haben vor allem die Anzahl der Sensoren und deren Reichweite, aber auch die Frage, wie die Bauteile am Wagen befestigt werden.
Anzahl der Sensoren und Kameras
Um den Raum hinter dem Fahrzeug möglichst weiträumig zu erfassen, ist eine entsprechend große Anzahl von Sensoren notwendig. Gerade schmale Hindernisse wie Laternenpfähle lassen sich nur erkennen, wenn die gesamte Breite des Fahrzeugs abgedeckt wird. Erhältlich sind Systeme mit zwei, vier oder sechs Sensoren. Optische Systeme arbeiten in der Regel mit einer einzigen Rückfahrkamera, die mittig montiert wird. Manche Modelle bestehen aus zwei Kameras, die sich zum Beispiel am Auto und bei Bedarf zusätzlich am Wohnwagen anbringen lassen.
Reichweite
Neben der Anzahl der Sensoren ist auch die Reichweite von besonderer Bedeutung, wenn es um einen möglichst guten Überblick geht. Denn je breiter bzw. weiter der erfasste Raum ist, desto komfortabler kannst du einparken und rangieren. Bei Kamerasystemen reicht die Bandbreite beim Erfassungswinkel von 100 bis 170 Grad, bei sensorischen Einparkhilfen ist eine Reichweite von 1,5 m und mehr sinnvoll, das obere Limit liegt bei 2 m.
Art der Montage
Die meisten Sensoren und Rückfahrkameras werden am Stoßfänger angebracht, manche Modelle auch am Kennzeichen. Dabei lassen sich im Wesentlichen drei Montagearten unterscheiden: Neben Modellen, die fest verschraubt werden, gibt es Alternativen zum Ankleben und Modelle mit Stecksystem. Für die verschraubten Parkhilfen es erforderlich, dass du Löcher in die Stoßstange oder Kennzeichen bohrst, dafür halten solche Varianten aber besonders gut. Außerdem gibt es Kameras, die in die Nummernschild-Halterung integriert sind.
Monitor
Damit du die Bilder, die die Rückfahrkamera liefert, gut einordnen kannst, ist ihre Darstellung wichtig – und damit die Größe und Auflösung des Monitors. Bei der Größe beträgt die Bandbreite 4,3 bis 7,0 Zoll, die Auflösung liegt zwischen 480 x 272 und 800 x 480 Pixel. Bei den Monitoren handelt es sich in der Regel um Modelle mit LCD-Technik, die kräftige Farben und schnelle Reaktionszeiten bieten können.
Signallautstärke
Die Lautstärke der Alarmtöne ist insofern von Bedeutung, als sie beim Einparken die Geräuschkulisse der Umgebung übertönen sollte. Wenn du beispielsweise Radio hörst oder das Fenster geöffnet ist, ist ein entsprechend lauter Ton von rund 70 dB sinnvoll, damit du ihn auch wahrnimmst. Diese Lautstärke entspricht in etwa dem Geräusch eines Rasenmähers. Bei manchen Modellen lassen sich die integrierten Lautsprecher auch abschalten, sodass du allein auf optische Signale reagieren kannst.
Sicherheits- und Nachtsichtmodus
Zu den Funktionen, die den Komfort erhöhen, gehört insbesondere eine automatische Erfassung defekter Sensoren. Dank dieses Details wird dir angezeigt, wenn das System nicht einwandfrei funktioniert. Kameras mit Nachtsichtmodus sorgen auch bei Dunkelheit für eine gute Darstellung. Bruchsichere Kameras und Sensoren, die du in der Farbe deines Fahrzeugs lackieren kannst, sind ebenfalls erhältlich.
Die passenden Einparkassistenten für deinen Bedarf
Bei der Suche nach einer geeigneten Einparkhilfe stellt sich vor allem die Frage, wie häufig du mit dem Pkw unterwegs bist und welche Art von Fahrzeug du nutzt.
Rückfahrsensoren für Gelegenheitsfahrer
Wenn du nur unregelmäßig auf Parkplatzsuche bist, reicht in der Regel ein sensorisches System mit mindestens vier Sensoren aus. Solche Modelle unterstützen dich zusätzlich, wenn du die Abmessungen deines Fahrzeugs gut kennst, und helfen dir dabei, zu rangieren, wenn nur wenig Platz ist. Solche Einsteiger-Parkhilfen, die gerade für übersichtliche Kleinwagen geeignet sind, gibt es ab 20 €.
Autokameras für Vielfahrer
Wenn du mit deinem Wagen viel in der Stadt unterwegs bist und gern ein zusätzliches Augenpaar beim Einparken hättest, sorgen optische Parkhilfesysteme mit Rückfahrkamera für erhöhte Sicherheit. Solche Varianten zeigen dir auf einem Monitor den Raum hinter dem Heck an, sodass du dich besonders gut orientieren kannst. Dank farblicher Kennzeichnung der unterschiedlichen Bereiche sowie eines akustischen Signals warnen sie zuverlässig vor Hindernissen und einem drohenden Aufprall. Kostenpunkt: ab 40 €.
Kamera-Sets für Wohnwagen und Anhänger
Wenn du einen Autoanhänger besitzt oder mit einem Wohnwagen unterwegs bist, empfiehlt sich ein System mit zwei Rückfahrkameras. Bei solchen Parkhilfen kannst du eine Kamera an deinen Pkw anschließen, die andere am Anhänger, sodass du dein System unabhängig davon nutzen kannst, ob du mit oder ohne Anhänger fährst. Modelle dieser Kategorie sind für rund 150 € erhältlich.
Tipp: Du brauchst einen Überblick über freie Parkplätze in deiner Nähe? Lies den UPDATED-Ratgeber zu „5 Parkplatz-Apps: Diese praktischen Helfer lotsen dich zur nächsten Lücke“ und finde die richtige App für dich!
Fazit: Einparkhilfen nachrüsten und den Überblick bewahren
Einparkhilfen unterstützen dich beim Rangieren, indem sie mit Sensoren, Rückfahrkameras oder einer Kombination aus beiden Hindernisse hinter deinem Fahrzeug erkennen. Berücksichtige bei der Kaufentscheidung folgende Gedanken:
- Für seltenes Autofahren sind Parkhilfen mit Sensoren eine gute Wahl. Solche Systeme, die du ab knapp 20 € findest, warnen zuverlässig per Signalton und erhöhen die Sicherheit beim Einparken.
- Für geübte Fahrer, die regelmäßig einparken, eignen sich optische Systeme mit Kamera. Solche Varianten liefern Bilder vom Raum hinter dem Heck, die dir einen guten Überblick auch an solchen Stellen verschaffen, die du selbst nicht ausreichend einsehen kannst. Parkhilfen mit Rückfahrkamera kosten ab 40 €.
- Besitzer von Anhängern oder Wohnwagen sind mit zwei Rückfahrkameras gut beraten. Mit solchen Parkhilfen kannst du sowohl das Auto als auch den Anhänger oder Wohnwagen ausrüsten, ohne dass ein Wechsel des Systems zwischen den Fahrzeugen notwendig wäre. Preislich liegen solche Varianten bei rund 150 €.