Kaufberatung Motorradhandschuhe
Die Hände vor Wind und Verletzungen schützen
Entspannt fährst du über die Passstraße, genießt den sanften Fahrtwind und den Blick über die Gipfel hinauf zum blauen Himmel. Die Sonne scheint, dennoch steigen die Temperaturen in den Bergen nicht allzu hoch. Deine Hände sind zwar jederzeit dem frischen Fahrtwind ausgesetzt – kalt wird dir an den Fingern dennoch nicht, denn dank effektiv isolierender Motorradhandschuhe ruhen deine Hände warm und mit festem Griff auf dem Lenker. Zumal du weißt, dass sie so auch bei einem möglichen Sturz geschützt sind. Dieser Kaufberater erklärt dir, nach welchen Kriterien du deine Motorradhandschuhe aussuchen solltest.
Inhaltsverzeichnis
> Besserer Griff und doppelte Schutzfunktion mit Handschuhen
> Handschuhe für Motorradtouren im Überblick
> Motorradhandschuhe: Auf was sollte beim Kauf geachtet werden?
> Welche Handschuhe sind für Sommer oder Winter geeignet?
> Fazit: Mit Motorradhandschuhen geschützt unterwegs sein
Besserer Griff und doppelte Schutzfunktion mit Handschuhen
Bevor du mit deinem Motorrad aufbrichst, sorgst du nicht zuletzt bei deinen Händen für die passende Motorrad-Schutzkleidung. Schließlich sind sie nicht nur ständig dem Wind ausgesetzt, sondern du nutzt sie reflexartig zum Schutz, wenn du stürzen solltest. Motorradhandschuhe tragen beidem Rechnung: Sie schützen vor Kälte und Zug, haben aber auch Protektoren aus robusten Materialien, die dich bei Kontakt mit dem Asphalt vor Verletzungen bewahren können. Gleichzeitig erhöhen die oft glänzenden Protektoren, teilweise kombiniert mit Reflektoren, die Sichtbarkeit in der Dämmerung oder Dunkelheit. Und nicht zuletzt ermöglichen rutschfeste Materialien an den Handflächen einen festen Griff des Lenkers.
Handschuhe für Motorradtouren im Überblick
Für die entspannte Motorradtour bieten die Hersteller andere Motorradhandschuhe an als für den Ausflug ins Offroad-Gelände. Hier erfährst du die wesentlichen Unterschiede der Modelle:
Tourenhandschuhe
Tourenhandschuhe sind so konzipiert, dass sie sowohl schützen als auch genügend Tragekomfort bieten und – mal mehr, mal weniger – wärmen: Leicht gefütterte Modelle begleiten dich im Sommer, ein dickes Innenfutter isoliert im Winter. Als Material dient Leder, Textil oder eine Kombination. Während Lederhandschuhe abriebfester sind, bieten Textilmodelle einen hohen Tragekomfort und sind meistens atmungsaktiv. Doppelte Nähte, integrierte Protektoren sowie Verstärkungen an den Handknöcheln und am Handrücken können Abschürfungen verhindern. Dank einer wasserdichten Membran bleiben deine Hände zudem auch bei Touren mit dem Motorrad im Regen trocken.
Sporthandschuhe
Sporthandschuhe sind auf der Rennstrecke sowie für sportliches Fahren auf der Straße gedacht. Ihr Obermaterial besteht in den meisten Fällen aus abriebfestem, robustem Leder. Damit du beim Kuppeln, Gasgeben und Lenken möglichst viel Gefühl in den Händen hast, sind Sporthandschuhe nur dünn oder gar nicht gefüttert. Um den Griff zu verbessern, sind sie zudem vorgeformt, was wiederum den Komfort verringern kann. Polster und Protektoren aus hochwertigen Materialien wie Kevlar oder Carbon schützen die Fingerglieder und die Handknöchel.
Offroad-Handschuhe
Bei schweißtreibenden Fahrten im Offroad-Park sind für Motocross-Fahrer vor allem das Griffgefühl und eine gute Belüftung wichtig. Modelle mit einer atmungsaktiven Membran transportieren den Schweiß nach außen und sorgen ebenso wie Belüftungslöcher für ein angenehmes trockenes Gefühl an den Händen. Komfort-Stretch-Einsätze erlauben dabei besonders freie Bewegungen. Da kein Kontakt mit dem Asphalt droht, sind Offroad-Handschuhe grundsätzlich weniger abriebfest als Straßenmodelle. Protektoren an den Fingerknöcheln können den Schutzfaktor jedoch erhöhen. Da Motocross mitunter eine sehr staubige Angelegenheit sein kann, sollten deine Motorradhandschuhe außerdem waschbar sein.
Chopper-Handschuhe
Sitzt du entspannt auf dem Bike und fährst gemütlich über die Landstraße, soll auch der Look stimmen: Chopper-Handschuhe haben daher keine ganz dicken Protektoren, Verstärkungen an den Handschuhen sollen schützen. Leder unterstreicht die Optik, kann aber auch effektiv schwere Abschürfungen bei einem Sturz verhindern. Achte grundsätzlich darauf, dass die Verstärkungen dick genug ausfallen. Erhältlich sind auch fingerlose Modelle.
Motorradhandschuhe: Auf was sollte beim Kauf geachtet werden?
Für die Sicherheit soll der Handschuh gut sitzen, an den richtigen Stellen schützen und eine gewisse Widerstandsfähigkeit haben. Hier erfährst du, welche Kriterien den Kauf eines Motorradhandschuhs mitbestimmen sollten.
Passform
Wie bei Motorradkombis spielt auch bei Motorradhandschuhen die Passform eine wichtige Rolle. Sitzen die Handschuhe zu eng, schnüren sie deine Hände ein und das Blut kann nicht richtig fließen. Sind sie hingegen zu weit, verrutschen sie. Daher ist das richtige Maß an Beweglichkeit und Flexibilität gefordert, damit du alle Hebel ungehindert bedienen kannst. Um die richtige Größe zu ermitteln, misst du mit einem Maßband deinen Handumfang aus. Lege dazu das Maßband einfach um deine Hand – der Daumen wird dabei ausgespart. Danach kannst du dich an der folgenden Übersicht orientieren:
- Handumfang: 16 cm = Größe XS / Handschuhgröße 6
- Handumfang: 18 cm = Größe S / Handschuhgröße 7
- Handumfang: 23–25 cm = Größe M–L / Handschuhgröße 8
- Handumfang: 28 cm = Größe XL / Handschuhgröße 9
Material
Leder, Textil oder ein Mix – du hast drei Möglichkeiten. In Sachen Abriebfestigkeit und Langlebigkeit ist Leder oft die erste Wahl. Dagegen bietet dir Textil mehr Vielseitigkeit: Es ist leichter, atmungsaktiver, pflegeleichter und dazu – mit passender Membran versehen – wasserdicht. Leder hält die Protektoren dafür effektiver an Ort und Stelle. Fällt dir die Entscheidung schwer, gibt es zudem Motorradhandschuhe aus Mischgewebe, die die Vorteile von Textil und Leder vereinen. Immer wichtig sind doppelt vernähte Nähte, die die Handschuhe widerstandsfähiger machen.
Protektoren
Neben dem Material sind vor allem die Protektoren deiner Motorradhandschuhe für den Schutz deiner Hände verantwortlich, die sich an den Fingerknöcheln, dem Handrücken und/oder der Handinnenseite befinden. Besonders robuste Varianten bestehen aus Hartplastik, Carbon oder Kevlar. Zudem gibt es Protektoren aus Schaumstoff und Gummi. Ziel ist dabei immer, die Hände gegen Abschürfungen und ähnliche Verletzungen schützen zu können. Dennoch findest du auch Handschuhmodelle ganz ohne Protektoren.
Tipp: Ein Handgelenkverschluss erhöht den Schutz zusätzlich. Damit kannst du die Weite des Handschuhs um Handgelenk oder Unterarm für den richtigen Sitz individuell regulieren. Auch längere Stulpen erhöhen den Schutzfaktor.
Wasserfestigkeit
Leder hält einiges aus, kann aber nicht auf Dauer Regen abhalten. Auch Textil ist nicht per se wasserdicht. Abhilfe schaffen Membranen, die so konzipiert sind, dass sie Feuchtigkeit entweder lange widerstehen (wasserabweisend) oder komplett abhalten (wasserdicht).
Windfestigkeit
Dass Leder nicht atmungsaktiv ist, hat auch einen Vorteil: Kalte Luft dringt wesentlich schlechter in das Innere des Handschuhs. Ähnlich verhält es sich bei Textilmodellen mit spezieller Membran. Viele Varianten halten nicht nur Feuchtigkeit draußen, sondern schützen dich auch vor dem Wind. Das tun auch lange Stulpen, die bis weit über die Motorradjacke reichen. Damit kommt auch an den Handgelenken nicht so schnell kalte Luft herein.
Belüftung
Handschuhe aus Textil lassen grundsätzlich mehr Luft durch als Modelle aus Leder, sodass die Atmungsaktivität hier größer ist. Zudem sind auch wasser- und winddichte Membranen mittlerweile atmungsaktiv, sodass sich unter dem Motorradhandschuh kein Luftstau bildet. Doch auch unter Leder schwitzt du nicht zwangsläufig: Schlitze oder großflächige Perforierungen sorgen hier für die notwendige Luftzirkulation.
Touchscreen und Gummieinsatz
Den Handschuh ausziehen, nur weil du während deiner Pause kurz auf dem Smartphone oder dem Motorrad-Navi die Route checken möchtest? Das ist nicht zwingend notwendig. Mittlerweile gibt es Motorradhandschuhe, bei denen mehrere Fingerkuppen mit dem Touchscreen kompatibel sind. Bei anderen Modellen gibt es die Möglichkeit, am Finger einen Velours- oder Gummieinsatz überzustreifen. So wischst du bei Regen einfach über das Visier und siehst die Straße danach wieder klarer vor dir.
Welche Handschuhe sind für Sommer oder Winter geeignet?
Schutz für Knochen und Haut ist immer wichtig. Im Winter möchtest du dich aber vielleicht etwas intensiver gegen Kälte abschirmen, während du im Sommer auch im Innern deiner Handschuhe gern etwas Luft spürst. So findest du das passende Modell:
Handschuhe mit Belüftungsschlitzen für den Sommer
Hohe Temperaturen bedeuten nicht, dass du auf den Schutz von Haut und Gelenken verzichten musst. Daher solltest du auch im Sommer Handschuhe mit Protektoren tragen. Beim Material bist du freier: Mehr Atmungsaktivität bieten Textilhandschuhe (ab 50 €), die auch mit wasserdichter Membran erhältlich sind. Wenn du in der wärmeren Jahreszeit Ledermodelle anziehen willst, sollten die Handschuhe mindestens Belüftungsschlitze, noch besser großflächige Perforierungen haben. Solche Varianten gibt es ab 40 €. Auch Mischgewebe ist eine Option, hier beginnen die Preise bei 45 €.
Motorradhandschuhe aus Leder für den Winter
Protektoren gehören bei winterlichen Motorradausflügen zur Grundausstattung. Zudem achtest du auf lange Stulpen, die ein Stück weit über die Ärmel der Motorradjacke reichen, und kaufst Lederhandschuhe, eventuell sogar mit Thermofutter, das auch bei niedrigen Temperaturen für die nötige Wärme sorgt. Dafür zahlst du mindestens 50 €. Greifst du zur Textilvariante, sollte sie unbedingt winddicht sein. Solche Varianten sind ab 35 € zu haben. Auch Handschuhe aus einer Leder-Textil-Kombination findest du für den Winter, die Preise beginnen bei 60 €.
Fazit: Mit Motorradhandschuhen geschützt unterwegs sein
Durch das Tragen von Motorradhandschuhen kannst du deine Hände bei Stürzen vor Verletzungen schützen und verhindern, dass Fahrtwind und Kälte sie unbeweglich machen. Auch für einen guten Griff am Lenker kannst du mit dem passenden Modell sorgen. Hier erfährst du, welche Exemplare zu welcher Jahreszeit passen:
- Handschuhe für Touren im Sommer bestehen häufig aus Textil oder Mischgewebe, mitunter auch aus Leder. Wichtig sind dabei vor allem Atmungsaktivität, Protektoren sowie – gerade bei Textil – ein Schutz gegen Wasser. Dafür sind mindestens 40 € zu investieren.
- Handschuhe für Fahrten im Winter sollen dich sowohl vor Verletzungen als auch vor Kälte schützen. Leder isoliert besser, doch auch Textil- und Mischformen können dank passenden Futters warm genug sein. Die Preise starten bei 35 €.