Ein Dampfreiniger löst hartnäckigen Schmutz förmlich in Luft auf. Doch kalkhaltiges Wasser setzt dem Gerät mit der Zeit zu. Die Folge: Kalkablagerungen im Inneren! UPDATED erklärt, wie du deinen Dampfreiniger entkalkst und pflegst, damit du möglichst lange Freude an dem praktischen Haushaltshelfer hast.
Wer mit Dampf putzen möchte, hat die Wahl zwischen unterschiedlichen Geräten: Dampfreiniger, Handdampfreiniger, Dampfbesen und Dampfsauger besitzen jeweils eigene Vorteile, funktionieren aber grundsätzlich nach demselben Prinzip.
Alle Geräte aus der Gruppe der Dampfreiniger verfügen über einen integrierten Wassertank. Das hier eingefüllte Wasser wird für die Reinigung von Böden und Co. zunächst auf mindestens 100 Grad Celsius erhitzt. Dabei kommen Heizelemente im Boden des Wassertanks zum Einsatz. Diese erhitzen das Wasser, bis es verdampft. Dieser Dampf wird durch das Dampfrohr geleitet und entweicht unter Druck aus der Bodendüse. Verschmutzungen werden dabei von dem heißen Wasserdampf abgelöst. Im selben oder nächsten Arbeitsschritt nehmen die Borsten oder das Mikrofasertuch der Bodendüse den Schmutz auf.
Die hohen Temperaturen ermöglichen eine gründliche Reinigung und haben zugleich eine desinfizierende Wirkung, ganz ohne chemischen Reiniger. Da Partikel wie Staub durch den Wasserdampf gebunden und so beim Putzen nicht aufgewirbelt werden, sind die Geräte besonders für Allergiker geeignet.
Ähnlich wie bei Staubsaugern gibt es auch für Dampfreiniger diverses Zubehör: etwa unterschiedlich große Bodendüsen, Rund- oder Dreiecksbürsten aus verschiedenen Materialien sowie spezielle Fensteraufsätze.
Dampfreiniger eignen sich für zahlreiche Oberflächen: Fliesen, PVC, Teppich, Polster, Polstermöbeln, Textilien und Fenster kannst du damit reinigen. Vorsicht ist dagegen bei Laminat oder Parkett geboten. Vor allem unversiegeltes oder geöltes Parkett kann unter Umständen bei der Behandlung mit dem heißen Dampf leiden. Zumindest wird nach einiger Zeit eine Neubehandlung des Bodens mit Pflegeöl nötig. Zur Sicherheit solltest du zuerst an einer unauffälligen Stelle testen, wie dein Boden auf die Dampfreinigerbehandlung reagiert.
Dampfreiniger: Dampfreiniger lösen Schmutz durch heißen Wasserdampf an und nehmen Feuchtigkeit und Verunreinigungen danach mithilfe eines Mikrofasertuchs auf. Von der Bauart her erinnern sie optisch stark an einen herkömmlichen Beutelstaubsauger.
Handdampfreiniger: Handdampfreiniger sind die deutlich handlichere Version der regulären Dampfreiniger. Sie eignen sich daher besonders zur Reinigung von Polstern und Textilien, aber auch für Oberflächen in Bad und Küche, etwa für Wandfliesen.
Dampfbesen: Dampfbesen zeichnen sich durch eine besonders schmale Bauform aus. Sowohl Heizsystem als auch Wassertank sind im Stil des Geräts untergebracht. Der Wassertank ist durch diese Bauform eher klein: Das bedeutet zwar eine kürzere Aufheizphase, gleichzeitig muss Wasser öfter nachgefüllt werden. Durch das insgesamt meist geringere Gewicht ermöglichen sie ein besonders kraftsparendes Arbeiten.
Dampfsauger: Dampfsauger stellen im Grunde eine Kombination aus Dampfreiniger und Staubsauger dar und saugen Feuchtigkeit und gelösten Schmutz in einem Arbeitsschritt auf. Es werden daher keine Mikrofasertücher benötigt, wie es bei herkömmlichen Dampfreinigern der Fall ist.
Dampfreiniger arbeiten mit Wasser, das durch Erhitzen in Wasserdampf umgewandelt wird. Ist das verwendete Wasser kalkhaltig, bleibt der Kalk beim Verdampfen im Wassertank zurück. Mit der Zeit bildet sich so eine immer dickere Kalkschicht am Tankboden. Das Problem: Die Schicht wirkt dämmend, sodass die Heizelemente im Tankboden immer länger brauchen, um das Wasser im Tank aufzuheizen.
Neben industriellen Entkalkungsmitteln auf chemischer Basis bieten sich einfache Entkalker an, wie sie etwa auch für Kaffeemaschinen verwendet werden.
Alternativ kannst du zu haushaltsüblichen Essig greifen, um die Kalkablagerungen aus deinem Dampfreiniger zu entfernen. Der einzige Nachteil dieser Methode: der für Essig typische Geruch, der über mehrere Stunden im Bereich deines Dampfreinigers wahrzunehmen sein wird.
Wie oft du deinen Dampfreiniger entkalken solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Die Wasserhärte: Ist das Wasser, das du für deinen Dampfreiniger verwendest, eher kalkhaltig, bilden sich schneller Ablagerungen im Wassertank. Eine Entkalkung des Geräts ist schneller nötig.
Die Einsatzhäufigkeit: Je öfter du deinen Dampfreiniger benutzt, desto öfter solltest du ihn entkalken.
Die Empfehlung des Herstellers: Dampfreiniger können gerätespezifische Anforderungen an Reinigung und Pflege stellen. Im Zweifel gibt ein Blick auf die Empfehlungen des Herstellers (etwa in der Bedienungsanleitung des Geräts) Aufschluss.
Unabhängig von diesen Faktoren lässt sich festhalten, dass ein Dampfreiniger etwa alle vier bis spätestens acht Wochen entkalkt werden sollte. Ohne eine regelmäßige Entkalkung bildet sich eine immer dickere Kalkschicht am Boden des Wassertanks. Das wiederholte Aufheizen und Abkühlen der Kalkschicht während der Nutzung des Dampfreinigers kann dazu führen, dass der Kalk früher oder später aufplatzt und dabei den Wassertank beschädigt.
Wenn du deinen Dampfreiniger mit speziellen chemischen Entkalkungsmitteln reinigen möchtest, solltest du dich an die entsprechende Packungsbeilage halten. Ziehst du dagegen herkömmliche Kaffeemaschinenentkalker oder Essig vor, gehst du dafür wie folgt vor.
Den Dampfreiniger mit Essig entkalken:
- Fülle etwa 100 Milliliter handelsüblichen Essig in den Wassertank deines kalten Dampfreinigers.
- Lasse den Essig 24 Stunden einwirken und schalte das Gerät in dieser Zeit nicht an.
- Gieße den Essig aus, beziehungsweise lasse ihn über das Auslassventil des Wassertanks komplett ablaufen.
- Spüle den Dampfreiniger im Anschluss mehrfach mit klarem Wasser aus, um Essigrückstände zu beseitigen.
- Zum Abschluss kannst du auch die Dampfdüse mit Essig behandeln. Lasse den Essig für etwa 1 Stunde einwirken und wische die Düse danach mit einem feuchten Tuch ab.
Den Dampfreiniger mit Kaffeemaschinenentkalker reinigen:
- Löse den Entkalker in Wasser auf. Richte dich bei der Menge nach den Angaben des Herstellers, diese lässt sich auch auf deinen Dampfreiniger anwenden.
- Fülle die Entkalkerlösung in den Wassertank deines Dampfreinigers.
- Schalte deinen Dampfreiniger kurz an, damit er sich aufheizt, und dann wieder aus.
- Lass die Entkalkerlösung danach zunächst für etwa zwei Stunden einwirken. Löst sich der Kalk, kannst du die Entkalkerlösung ausgießen und wie unter “Den Dampfreiniger mit Essig entkalken”, Punkt 4 und 5 beschrieben vorgehen. Ansonsten lasse die Mischung noch etwas länger einwirken.
Tipp: Du möchtest dir das Entkalken sparen? Es gibt auch Dampfreiniger mit einer automatischen Selbstreinigungs- und Entkalkungsfunktion.
Chemische Entkalker sorgen meist schneller für einen sauberen Dampfreiniger, dafür sind sie oft teurer und können der Umwelt schaden. Hausmittel wie Essig haben hier klare Vorteile, denn sie sind günstig und umweltfreundlich. Dafür solltest du etwas mehr Zeit einplanen, um dein Gerät damit zu säubern.
Ist dein Dampfreiniger wieder frei von Kalk, soll er das natürlich auch möglichst lange bleiben. Ganz verhindern lässt sich eine Ablagerung von Kalk im Gerät nicht, du kannst sie aber zumindest hinauszögern. Verwende dafür zum Beispiel Wasser mit einem möglichst geringen Kalkgehalt, etwa Regenwasser aus einer Sammeltonne oder Wasser aus dem Kondenstrockner. Wasser aus der Regentonne sollte aber vorher gefiltert werden, um mögliche Verschmutzungen zu beseitigen.
Alternativ kannst du destilliertes Wasser aus der Drogerie mit 10 Prozent Leitungswasser vermischt verwenden. Um Kalkablagerungen in Ventilen und Verbindungsleitungen deines Dampfreinigers vorzubeugen, sollte der komplette Dampf nach dem Putzen über den Dampfschlauch aus dem Geräteinneren abgelassen werden. Zudem kann es ratsam sein, den Dampfschlauch am Ende vom Dampfreiniger zu lösen. So können sich hier keine Wasserreste sammeln.
Ein Dampfreiniger erleichtert den Alltag enorm, denn das Putzen geht deutlich kraftsparender von der Hand. Da lediglich heißer Dampf, aber keine Chemikalien zum Einsatz kommen, kannst du damit sogar Geld sparen. Damit du lange Freude an deinem Dampfreiniger hast, sollte das Gerät alle vier bis acht Wochen entkalkt werden. Hierfür eignen sich Hausmittel wie Essig und Kaffeemaschinenentkalker, es gibt aber auch spezielle industrielle Entkalkungsmittel.
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