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Die Baumwoll-Alternative: Cotton made in Africa
Kundenfokus

Die Baumwoll-Alternative: Cotton made in Africa

„Hilfe zur Selbsthilfe durch Handel“. Das ist das Credo der Initiative Cotton made in Africa, kurz CmiA

Autorin Viktoria Rüpke Lesedauer: 4 Minuten
Von T-Shirt und Handtaschen bis hin zu Sofabezügen und Putzlappen – Baumwolle begegnet uns überall. Sie ist weltweit die am häufigsten verwendete Textilfaser. Allerdings birgt der Baumwollanbau für die Natur und Menschen große Probleme. Wasserverschwendung, der unkontrollierte Einsatz von Pestiziden und schlechte Arbeitsbedingungen. Zeit also, um auf Alternativen zurückzugreifen. Wir stellen die Initiative Cotton made in Africa (CmiA) vor, die zeigt, wie Baumwollfasern produziert werden können

Um gut zu gedeihen, braucht Baumwolle viele Sonnentage, deshalb fühlt sie sich in den Trocken- und Feuchtsavannen Afrikas besonders wohl. Dort zählt Baumwolle zu den wichtigsten Einnahmequellen – besonders für die Menschen in den ländlichen Regionen. Die Arbeit auf dem Feld ist harte körperliche Arbeit. Der nicht geschulte Einsatz von Pestiziden und der mangelnde Zugang zu modernen und effizienten Anbaumethoden machen es den Kleinbäuer*innen in Afrika nicht leicht und bergen auch für die Natur große Probleme. Nachhaltige Ansätze wie von Cotton made in Africa bieten Alternativen. In den vergangenen Jahren stieg zudem die Nachfrage nach nachhaltig und fair produzierten Textilien. Immer häufiger taucht die Frage auf, woher unsere Produkte kommen und wie sie produziert wurden. Das zunehmende Interesse hilft somit auch den Kleinbäuer*innen in Afrika.

Was ist überhaupt nachhaltige Baumwolle?

Nachhaltige Baumwolle sollte das Ziel haben, den Menschen, der sie anbaut, genauso wie die Umwelt, in der sie wächst, zu schützen. Dadurch schont sie Ressourcen, erhält fruchtbare Böden, eine artenreiche Umwelt und die Gesundheit von Baumwollbäuer*innen. Diesem Credo hat sich auch Cotton made in Africa verschrieben und sich zum Ziel gesetzt, die Arbeits- und Lebensbedingungen von Kleinbäuer*innen zu verbessern und die Umwelt zu schützen.

Baumwolle von Cotton made in Africa verzichtet beispielsweise auf genverändertes Saatgut und wird nicht künstlich bewässert. Um ihre Ernte dennoch vor Schädlingen zu schützen setzen die Bäuer*innen Pflanzenschutzmittel ein. Die Nutzung ist allerdings gemäß internationalen Konventionen und laut Weltgesundheitsorganisation beschränkt. Das bedeutet, das die erlaubten Pestizide nur ab einer bestimmten Menge an Schädlingen eingesetzt werden dürfen und das auch nur unter Verwendung von Schutzkleidung, was in vielen afrikanischen Ländern keine Selbstverständlichkeit darstellt. Darüber hinaus werden die Baumwollbäuer*innen zunehmend im Einsatz von Bio-Pestiziden geschult, statt auf rein chemische Mittel zu setzen. Es handelt sich dabei um organische Pflanzenschutzmittel, die beispielsweise aus Kuhurin, in der Natur wachsenden Stechäpfeln oder Molasse gewonnen werden. Das schützt die Gesundheit der Bäuer*innen genauso wie die Umwelt.

Hier setzt Cotton made in Africa an

CmiA-Baumwolle wird im Wechsel mit anderen Feldfrüchten angebaut – so kommen nach der Baumwolle beispielsweise Mais, Soja oder auch Erdnüsse auf das Feld. Das schützt den Boden und erhält die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig. Die Baumwollernte wird von den Kleinbäuer*innen weitestgehend per Hand bewältigt. Das ist deutlich zeitintensiver, hat jedoch gegenüber der maschinellen Ernte Vorteile: Während die Maschine in einem Durchgang nicht nur die Baumwollbüschel, sondern alles auf dem Feld aufnimmt, gehen die Menschen sorgfältiger vor und pflücken nur die Baumwolle, die wirklich reif ist.

Beim Anbau der CmiA-Baumwolle wird nicht nur genau auf die Einhaltung umweltfreundlicherer Richtlinien geachtet, sondern gerade soziale Aspekte stehen im Fokus. Cotton made in Africa verbietet Kinderarbeit und setzt sich gemeinsam mit lokalen Partnern, den Baumwollgesellschaften, durch Sensibilisierungsmaßnahmen und durch Schulprojekte für die Schulausbildung der Kinder gerade in ländlichen Regionen ein. Kleinbäuer*innen werden rechtzeitig entlohnt und in den Fabriken erhalten die Arbeiter*innen für die gleiche Arbeit auch die gleiche Bezahlung – unabhängig vom Geschlecht. Damit auch alles seine Richtigkeit hat, überprüfen unabhängige Auditor*innen regelmäßig auf dem Feld und in der Fabrik, ob die Kriterien von Cotton made in Africa eingehalten werden, EcoCert. Nur wenn die Anforderungen des CmiA-Standards erfüllt sind, kann die Baumwolle unter dem Siegel weiterverkauft werden.

Labels und Zertifikate – das steckt dahinter

„Bio-Baumwolle“, „nachhaltige Baumwolle“, „Öko-Baumwolle“ – mittlerweile gibt es eine ganze Flut an Labels und Bezeichnungen. Aber was steckt dahinter? Green oder Greenwashing? Produkte die als besonders „nachhaltig“, „Green“ oder „fair“ angepriesen werden, aber keinerlei Erklärung oder eingehaltene Kriterien liefern, sagen alleine sehr wenig aus. Wirklich vertrauenswürdig sind Siegel oder Zertifikate, die bestimmte Richtlinien und Kontrollen garantieren. Die Begriffe „Bio“, „Öko“ und „aus kontrolliert biologischem Anbau“ sind für Textilien sogar rechtlich geschützt. So garantiert das Bio-Zertifikat den ökologischen Anbau der Naturfaser. Zertifikate wie Cotton made in Africa setzen sich für den umweltfreundlicheren wie auch sozialeren und ökonomischeren Baumwollanbau speziell in Afrika ein und arbeiten inzwischen mit rund einer Millionen Kleinbäuer*innen in Afrika zusammen. Es ist eines der größten Standards für nachhaltige Baumwolle weltweit. Hier gilt: Kauft man Textilien mit CmiA-Label, trägt man dazu bei die Lebensbedingungen der Bäuer*innen und ihrer Familien in Afrika zu verbessern und die Umwelt zu schützen.

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