Kaufberatung Fahrradketten
Fahrradteile für die Kraftübertragung der Pedale
Du bist mit deinem Rennrad auf einer hügeligen Strecke unterwegs, der nächste Anstieg ist besonders steil. Rechtzeitig wechselst du vorne auf das kleine Kettenblatt und hinten in einen leichten Gang. Deine Schaltung macht das Manöver reibungslos mit, die Kette springt auf einen größeren Zahnkranz und du kurbelst locker im Wiegetritt die Rampe hinauf. Fahrradketten bringen die Tretkraft auf das Antriebsrad und sind somit eine wichtige Komponente des Schaltungssystems. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Modelle es gibt, auf welche Merkmale du achten solltest und wie du eine passende Kette für dein Fahrrad findest.
Inhaltsverzeichnis
> Robuste Ketten als Baustein für den Antrieb deines Fahrrads
> Unterschiedliche Fahrradketten für verschiedene Schaltsysteme
> Diese Merkmale sind bei Naben- und Schaltungsketten wichtig
> So findest du das passende Kettenmodell für dein Rad
> Tipps für die Montage und Pflege deiner Fahrradkette
> Fazit: Mit Radketten läuft die Schaltung wie geschmiert
Robuste Ketten als Baustein für den Antrieb deines Fahrrads
Fahrradketten sind das zentrale Bauteil für die Kraftübertragung von der Kurbel auf das Antriebsrad. Trittst du in die Pedale, setzt die Kette deine Kraft in Geschwindigkeit um. Damit sie im Schaltsystem wie geschmiert läuft, sollte sie exakt zum Antrieb passen. Nur wenn Breite und Länge korrekt gewählt sind, kann sie einwandfrei funktionieren. Je nach Schaltungs- und Fahrradtyp gibt es unterschiedliche Modelle – so benötigen Fahrräder mit Einfachschaltung andere Ketten als solche mit 20 Gängen, Mountainbikes robustere Ausführungen als Citybikes. Der Austausch einer Fahrradkette ist mit wenigen Handgriffen erledigt und auch von Laien schnell zu erledigen.
Unterschiedliche Fahrradketten für verschiedene Schaltsysteme
Für die verschiedenen Antriebe haben die Hersteller unterschiedliche Modelle im Angebot. Im Folgenden werden die wichtigsten Modelle und ihre Eigenschaften vorgestellt.
Ketten für Nabenschaltungen
Räder mit Nabenschaltung haben am Hinterrad nur einen Zahnkranz, und das Getriebe mit seinen Zahnrädern ist in der geschlossenen Nabe des Laufrads untergebracht. Für diese Antriebsart kommt als Kette in den meisten Fällen die 9 mm breite Ausführung zum Einsatz, seltener die dünne 7-mm-Version. Breite Nabenschaltungsketten passen nur auf diesen Antrieb, während einige schmale Modelle auch für Kettenschaltungen mit fünf bis sieben Gängen geeignet sind.
Modelle für Mehrfachkettenschaltungen
Bei Kettenschaltungen ist die Anzahl der Zahnkränze an der hinteren Kassette, also dem hinteren Teil des Antriebs, entscheidend dafür, welche Kette benötigt wird. Trägt das Produkt beispielsweise die Bezeichnung „Einsatzbereich 9-fach-Schaltungen“ sollte dein Fahrrad hinten auch neun Ritzel haben. Schaltungsketten sind länger als die für Nabenschaltungen, da sie über große Zahnkränze laufen. Je mehr Gänge dein Fahrrad hat, desto schmaler ist auch die Kette, da die Zahnkränze enger nebeneinanderliegen. Deshalb passt eine breitere 6/7/8-fach-Kette nie auf eine 9- bis 12-fach-Schaltung.
Singlespeed-Ketten
Für Fahrräder ohne Gangschaltung, die sogenannten Fixies, eignen sich Einfachketten. Häufig passen hier dieselben Modelle, die auch für Nabenschaltungen verwendet werden. Sie kommen außerdem bei BMX- und Bahnrädern zum Einsatz und tragen als weitere gängige Bezeichnung den Zusatz 1/2 x 1/8 Zoll. Die erste Bruchzahl steht für die Länge zwischen den Bolzen der einzelnen Kettenglieder, die bei allen Ketten gleich ist. Der zweite Wert steht für die variable Innenbreite.
Diese Merkmale sind bei Naben- und Schaltungsketten wichtig
Naben- und Schaltungsketten gibt es aus unterschiedlichen Materialen und mit verschiedenen Verschlusssystemen. Worauf dabei zu achten ist und worauf es beim Kauf sonst noch ankommt, erfährst du hier.
Material
Grundmaterial für Ketten ist Stahl, der mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung versehen ist. Die Art dieses Überzugs wirkt sich auf die Haltbarkeit aus. So sind Modelle aus der Oberklasse beispielsweise mit einer Titan-Nitrid-Beschichtung mit oder ohne Goldanteile versehen oder mit Fluorpartikeln – die Hersteller setzen hier auf verschiedene Oberflächenbehandlungen, um den Verschleiß zu reduzieren.
Kompatibilität
Um eine reibungslose Zusammenarbeit der Kette mit den übrigen Komponenten der verschiedenen Fahrradschaltungen zu ermöglichen, empfehlen die Hersteller, eine Kette für ihr jeweiliges System zu verwenden, die dafür konzipiert ist. Welche Gruppe an deinem Fahrrad verbaut ist, kannst du an den Bezeichnungen an Schaltwerk und Schalthebel erkennen. Ketten ohne Gruppenkennzeichnung lassen sich universell verwenden. Besitzt du ein E-Bike, sollte die Kette für dessen höhere Belastungen ausgelegt sein. Auf der Verpackung und in der Produktbeschreibung findet sich dann eine entsprechende Kennzeichnung.
Breite
Die Breitenangabe in Zoll basiert auf der Breite der Rollen, also der Ringe innerhalb der Kettenglieder. Die Angabe 11/128‘‘ bedeutet zum Beispiel, dass die Kette innen rund 2,2 mm breit ist (11 geteilt durch 128 mal 2,54). Daneben wird die Außenbreite angegeben, die sich nach der Bolzenlänge richtet. Diese kleinen Stifte halten die einzelnen Kettengliedbestandteile zusammen und sind bei einem 11/128-Zoll-Modell etwa 5,5 mm lang. Die Breite einer Kette entscheidet darüber, wie flexibel sie ist. Mehrfachschaltungen mit vielen Gängen brauchen schmale, gelenkige Ketten, Nabenschaltungen stabile Modelle mit langen Bolzen.
Länge bzw. Anzahl der Glieder
Während die Breite der Kette abhängig von der Antriebsart gewählt wird und dann auch sitzt, ist die Länge manchmal individuell an das Fahrrad anzupassen. Der Verschleiß an den Zähnen der Ritzel kann dazu führen, dass die Kette um ein oder mehrere Glieder gekürzt werden muss. Zähle vor dem Kauf die Glieder deiner alten Kette, die neue sollte dann genauso viele haben.
Kettenverschluss
Ketten mit Schloss sind einfacher zu montieren. Dabei ist ein Glied so angelegt, dass es durch einen Federverschluss oder Verhaken geschlossen wird. Je nach System kannst du es ohne Werkzeug öffnen und schließen. Ohne Kettenschloss brauchst du ein spezielles Fahrradwerkzeug, den Kettennieter, um eine Kette zu montieren oder zu demontieren. Damit kannst du den Kettennietstift bzw. Verschlussbolzen durch die Laschen des Glieds drücken. Auch zum Kürzen einer Kette ist ein Nieter erforderlich.
So findest du das passende Kettenmodell für dein Rad
Ist die Frage der Kompatibilität mit deinem Antrieb geklärt, kommt es bei der Entscheidung für eine Kette auf den Fahrradtyp und auf deinen Fahrstil an. Orientiere dich an diesen Empfehlungen:
Schaltungsketten für Citybikes und Tourenräder
Besitzt du eines dieser Fahrräder und bist damit im Alltag und auf Ausflügen eher gemütlich unterwegs, genügen Naben- oder Schaltungsketten. Eine besondere Ausstattung ist hier nicht erforderlich, ein einfacher Korrosionsschutz genügt. Für die höhere Belastung bei E-Bikes sollte die Kette entsprechend gekennzeichnet sein. Ketten für Citybikes und Tourenrädern gibt es ab 10 €.
Leichte Fahrradketten für Rennräder
Für sportliche Straßenfahrer zählt manchmal jedes Gramm Gewicht, daher sind hier leichte, schmale Ketten für Rennräder eine gute Wahl. Spezielle Beschichtungen und Laschen sorgen für gute Schalteigenschaften dieser Ketten, die oft laufrichtungsgebunden sind. Die Preise starten bei 20 €.
Robuste Fahrradketten für Mountainbikes
Bei Geländefahrten ist die Kette naturgemäß mehr Schmutz ausgesetzt als auf der Straße. Für Mountainbikes zahlen sich deshalb Modelle mit verbessertem Witterungsschutz wie einer Messing-, Nickel- oder Fluorpartikel-Beschichtung aus. Solche Ketten bekommst du ab 35 €.
Tipps für die Montage und Pflege deiner Fahrradkette
Spätestens, wenn das Schalten schwierig ist oder deine Kette häufig abspringt, ist eine neue fällig. Beachte beim Einbau und bei der Wartung folgende Hinweise.
- Kettenkontrolle: Überprüfe mit einer sogenannten Kettenlehre gelegentlich den Verschleiß deiner Kette. So kannst du sie rechtzeitig wechseln, bevor auch Kettenblätter und Ritzel in Mitleidenschaft gezogen werden.
- Antriebscheck: Sind deine Zahnkränze an der Fahrradkassette schon stark verschlissen, solltest du auch diese ersetzen und nicht nur die Kette.
- Laufrichtung: Achte bei einer laufrichtungsgebundenen Kette darauf, sie richtig zu montieren. Die Schrift sollte nach außen zeigen.
- Reinigung: Die Lebensdauer deiner Kette hängt stark von einer guten Pflege ab. Entferne Dreck immer möglichst bald mit einem Lappen und Kettenreiniger. Mit einer alten Zahnbürste kommst du in die engen Zwischenräume.
- Schmieren: Öle die saubere Kette regelmäßig. Verwende dafür nur spezielles Fahrradöl oder Kettenschmiermittel.
Fazit: Mit Radketten läuft die Schaltung wie geschmiert
Mit der passenden Kette kommst du mit dem Fahrrad ohne unnötige Reibungsverluste gut voran und wechselst problemlos die Gänge. Das A und O ist die Kompatibilität mit deinem Antrieb. Darüber hinaus spielt bei der Auswahl dein Fahrradtyp eine Rolle. Folgende Empfehlungen geben dir eine Orientierung:
- Stadt- und Tourenradler können eine Einfachkette wählen, E-Biker sollten auf eine Kennzeichnung für Elektroräder achten. Die Preise starten bei 10 €.
- Rennradfahrer greifen am besten zu Ketten, die für flüssige Schaltvorgänge ausgelegt sind. Dafür sind etwa die Laschen so geformt, dass die Kette eine Laufrichtung hat. Kostenpunkt: ab 20 €.
- Geländefahrer profitieren für ihr Mountainbike von Ketten mit verbessertem Korrosionsschutz durch Spezialbeschichtungen. Diese sind ab 35 € erhältlich.